• Diakonie Bayreuth
  • „Alkohol? Weniger ist besser.“ – Bundesweite „Aktionswoche Alkohol“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen vom 14. – 22. Mai 2022

„Alkohol? Weniger ist besser.“ – Bundesweite „Aktionswoche Alkohol“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen vom 14. – 22. Mai 2022

In der Regel findet sie alle zwei Jahre statt: Die „Aktionswoche Alkohol“ – und in diesem Jahr war es vom 14. bis 22. Mai 2022 wieder so weit. Bereits zum achten Mal wurde die bundesweite Präventionskampagne bereits aufgelegt. Sie lebt von den vielfältigen Veranstaltungen, die tausende Engagierte in ganz Deutschland auf die Beine stellen. Sie informieren über Alkohol und regen mit unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten dazu an, über den eigenen Alkoholkonsum nachzudenken: Wie viel Alkohol trinke ich? Und wie viel ist zu viel?

Die Erfolgsgeschichte der Aktionswoche Alkohol wird von vielen Menschen an zahlreichen Orten geschrieben: Mitgliedern von Selbsthilfegruppen, Fachleuten aus Beratungsstellen, Fachkliniken und der Suchtprävention. Ebenfalls teilnehmen können Hochschulen, Betriebe, Arztpraxen, Apotheken und Ehrenamtliche, die in Vereinen, Gruppen und Kirchen aktiv sind. Oder auch lokale Verkehrssicherheitsorganisationen, Schulen, Betriebe, Gaststätten, Kfz-Werkstätten, die örtliche Polizei und andere mehr. Daher gibt es nicht den “einen“ Veranstaltungsort oder ein “bestimmtes Aktionsformat.

Selbstverständlich war auch die Suchtberatung der Diakonie Bayreuth an der Aktionswoche mit einer Aktion beteiligt. Am Freitag, dem 20. Mai, veranschaulichte sie mit einem Hingucker den jährlichen Pro-Kopf-Alkoholkonsum in Deutschland und bot eine Mitmachaktion in Form einer Bodenzeitung an. Auf dem Bayreuther Stadtparkett konnten sich Passanten an der Bodenzeitung aktiv beteiligen, indem sie ihre Zustimmung oder Ablehnung zu verschiedenen Statements zum Thema Alkohol ausdrückten. Ziel war es, zum Nachdenken über den Umgang mit Alkohol anzuregen und Informationen zum verantwortungsvollen Konsum mitzugeben: Der jährliche Alkohol Pro-Kopf-Konsum wird von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen für das Jahr 2020 mit 123,8 Litern Fertigware pro Kopf angegeben. Dies bedeutet, dass jährlich 94,6 Liter Bier, 20,7 Liter Wein, 3,3 Liter Sekt und 5,2 Liter Schnaps pro Einwohner ab 15 Jahren in Deutschland getrunken werden (Quelle: Zahlen, Daten, Fakten – Alkohol (dhs.de). Mit dem Aufstellen von Bierkästen, Wein-, Sekt- und Schnapsflaschen wurden diese Zahlen anschaulich gemacht und regten so vor Augen geführt zum Nachdenken an.

Jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland veranschaulicht

Die Aktion verlief sehr gut und wurde positiv von dem Passant*innen angenommen. Eine Passantin sagte: „Die Aktion regt zum Nachdenken an, wie man selbst mit Alkohol umgeht – das finde ich sehr gut.“ Auch die Mitmachaktion mit der Bodenzeitung kam sehr gut an, hier haben sich ca. 30 Personen aktiv beteiligt.

Ergebnis der Mitmachaktion “Bodenzeitung”

StatementZustimmung Ablehnung
„Alkohol ist ein Genussmittel“225
„So lange ich nur am Wochenende Alkohol trinke, muss ich mir keine Sorgen machen“1118
„Ich kenne jemanden, der ein Problem mit Alkohol hat“228
„Erwachsene sollten mit ihrem eigenen Trinkverhalten ein Vorbild sein“254
„Es gibt nichts Schöneres als ein kühles Bier im Biergarten“1616
„Ein Mann (80kg) der 0,5 L Bier trinkt, hat 0,36 Promille; eine Frau (55kg) hat nach 0,5 L Bier 0,6 Promille“196
„Ein Bier (0,5L.) hat mehr als 200 Kalorien. Ungefähr so viel wie eine halbe Tafel Schokolade“204
„Menschen mit starkem Willen werden niemals abhängig“1515
„Alkoholabhängigkeit ist eine anerkannte Erkrankung, die behandelbar ist“245
„In Deutschland sind ca 1,7 Millionen Menschen alkoholabhängig“253
„In der Region finden sie folgende Angebote der Suchthilfe: 1 ambulante Suchtberatungsstelle (BT/KU), 1 stationäre Entgiftungsstation (BKH BT), 1 ambulante Entwöhnungsbehandlung (BT), 1 stationäre Entwöhnungsbehandlung (Lkr KU), 8 Selbsthilfegruppen (KU) und 21 Selbsthilfegruppen (BT)“182

Informationen zur Suchtberatung der Diakonie Bayreuth:

Die Beratungsstelle für Suchtfragen wurde im Jahr 2021 von insgesamt 936 Personen in Anspruch genommen. 450 Personen kamen, weil sie Probleme im Umgang mit Alkohol hatten, hiervon waren 355 Personen abhängig, 95 schilderten einen schädlichen Gebrauch von Alkohol. Die Suchtberatung bietet Beratung und Informationen für Betroffene und Angehörige von suchtgefährdeten und suchtkranken Menschen. Sie ist zieloffen und bedarfsorientiert. Die Berater*innen unterliegen der Schweigepflicht – das Angebot ist kostenlos.

Artikel teilen

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner